Rückreise

 

Mittwoch, 25. September / Donnerstag, 26. September 2024

Galapagos – Guayaquil – Madrid – Frankfurt

 

Heute geht es zu einem der wahrscheinlich ungewöhnlichsten Flughäfen der Welt - zunächst per Bus an die Nordküste an den kleinen Hafen, den wir bereits von unserer Bootstour kennen. Dort legt die Fähre ab über die schmale Meerenge des Canal Itabaca auf die Insel Baltra (Seymour South). 

 

Da ich in "unserem" Bus - wie immer - in der letzten Reihe sitze (wo ich meine langen Beine ausstrecken kann), reicht mir jeder seine 3 US-$ hinter, damit ich unsere Bustickets für die Fahrt vom Hafen zum Flughafen kaufe. Warum wir die Tickets für den Bus selbst kaufen und zahlen müssen, die für die Fähre aber nicht, erschließt sich keinem von uns so richtig.

 

 

Auf uns warten ein angenehmer Flug mit der LATAM nach Guayaquil. Mit der Sch...IBERIA geht es weiter nach Madrid. Zum Essen wird uns „Pollo“ oder „Spaghetti“ angeboten. Daniela und ich entscheiden uns für Hühnchen. Serviert wird uns Rindergulasch. O.k. Kurz vor der Landung gibt es noch ein lätschertes Brötchen, belegt mit Schinken und Käse. Die gibt es mit grünem Aufkleber (mit einer Tomate drauf, also quasi vegetarisch, oder mit rotem Aufkleber, also ohne Tomate). 

 

Zusammenfassung des Fluges: Null Beinfreiheit, extrem sparsam beim Essen und bei den Getränken, eiskalt und unmotiviertes Personal. Diese zehn Stunden sind ein (Alp-)Traum!

 

Wir verabschieden uns in Madrid von den anderen, die nach Berlin bzw. Hamburg weiterfliegen. Zu viert geht es nach Frankfurt. Oder auch nicht.

 

 

Der Kapitän des IBERIA-Fliegers von Madrid nach Frankfurt weigert sich, mit der Schrottmühle abzuheben, wir müssen wieder aussteigen. Kurzfristig kann noch eine flugfähige Maschine organisiert werden (was Anfangs auch nicht sicher war). Mit gut zwei Stunden Verspätung kommen wir doch noch aus Madrid weg. Die böse Überraschung gibt es in Deutschland. Die Koffer unserer drei Berlin-Flieger stehen noch in Madrid rum. Meiner auch, wie sich noch zeigen sollte.

 

 

In der Halle, wo mein Koffer ankommen sollte, werden ausschließlich Koffer der Iberia, der KLM und Air France  abgefertigt. Der großen Zahl der Koffer nach zu urteilen, die überall rumstehen, haben Iberia, KLM und Air France ein kleines Problem...

 

Ich melde mich beim Schalter für verlorene Koffer. Vor mir eine ganze Reihe richtiger A...löcher, in erster Linie Geschäftleute, die die nette Dame drangsalieren, beleidigen und wüst beschimpfen. Hey Leute, Iberia wird mit Sicherheit NIE meine Lieblings-Airline werden, aber was kann denn bittte die Dame dafür?

 

Mir gibt sie einen Tipp, die sie den anderen nicht gegeben hat: Wenn ich etwas Zeit habe, solle ich warten, die nächste Maschine aus Madrid würde in zehn Minuten landen.

 

Aus einer Gruppe Japaner kommt eine Dame in meiner Altersklasse auf mich zu und fragt freundlich, ob ich sie darüber aufklären könne, was Sache sei. Ab da gebe ich meine Querinfos stets an sie weiter. Irgendwann öffnet einer der Japaner seinen Koffer und holt für jeden eine Flasche japanischen Biers heraus. Wer hätte das gedacht: Die Warterei wird noch richtig lustig. 

 

 

Irgendwann fängt das Kofferband wieder an zu laufen. Der Koffer der Japanerin ist der erste, der auf dem Band steht, meiner der zweite. Wir umarmen uns alle zur Verabschiedung. Ich schnappe mir ein Taxi und fahre zu meinem Bruder. Es ist inzwischen 0:30 Uhr, ich bin seit über 30 Stunden unterwegs.  Bernd ist dankenswerterweise wach geblieben und hat auch noch ein leckeres Essen für mich. Merci!

 

Am nächsten Tag wache ich gegen 13:30 Uhr auf. Uups! Am Hauptbahnhof steige ich in den Tiefkühlexpress nach Würzburg. Die Fensterscgheiben sind total beschlagen. Draußen hat es über 20 Grad, drinnen laut Taschenmesser-Thermometer 8 Grad. Auf meine Frage, ob man die Klimaanlage abschalten könne, schaut der Schaffner nach unten auf seinen Pullover und seine Jacke, greift sich an seine Mütze und meint: "Wieso, passt doch!" Auch eine Art von Fatalismus.

 

O.k., die Rückreise hätte es so nicht gebraucht. Aber ansonsten war es eine wunderschöne Reise, da hat alles gepasst: Von den Städten und der Natur über die Tier- und Pflanzenwelt bis hin zu den Einheimischen. Und einsame Klasse waren unsere neunköpfige Truppe und unsere beiden Reiseleiter Emanuel und Veronica.

 

Statistisches Länderprofil Ecuador

destatis, also das Statistische Bundesamt, hat die wichtigsten Eckdaten zu Bevölkerung und Wirtschaft zusammengestellt. Externer Link.

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