Hamburg

 

13.09.20

Von Hameln über Celle nach Hamburg

 

Der Tag fängt wieder gut an, mit einem erstklassigen Frühstück. Obwohl ich heute lauter Sachen ankreuze, die ich gestern noch nicht hatte, die Frühstückskarte bin ich noch lange nicht durch.

 

Oh Scheuer hilf!

 

Gut, dass ich mich entsprechend gestärkt hatte, ich wusste ja noch nicht, welcher Horror auf mich zukommen sollte.

 

Eigentlich sind es vom Hotel in Hameln zum Hotel in Hamburg gerade einmal 206 Kilometer, mein Navi kalkuliert 2:24 Fahrzeit. Ha(meln)ha(mburg)! So weit, so schön. Tatsächlich sollte ich neun Stunden unterwegs sein und 350 Kilometer runterspulen. Oh Scheuer hilf!

 

Praktisch auf allen Straßen zwischen Hannover und Hamburg wird gebaut. Oft genug verzettele ich mich auf der Umleitung von der Umleitung der umleitenden Umleitung. Überall wird gebaut, nicht überall sieht man Bauarbeiter, überall stehen die Fahrzeuge im Stau. Mindestens zweimal wird auf der A7 und der A1 von drei auf eine Spur verengt. Selbst auf einspurigen Nebensträßchen stehen die Autos. Und das bei einer für September absolut ungewöhnlichen Hitze. Offenbar ist der Investitionsstau im Norden Deutschlands noch mal ein ganzes Stück ausgeprägter als im Süden. Und/ oder die Verkehrsinfrastruktur noch ein ganzes Stück maroder. Oh Scheuer hilf!

 

Dass mein Navi im 10-Minuten-Takt Alternativvorschläge für die weitere Route vorschlägt, hatte ich auch noch nicht erlebt, ebenso wenig die gigantische Zahl an Warndreiecken mit Stauwarnungen auf dem Monitor. Oh Scheuer hilf!

 

 

Fachwerk à la Celle

 

Ein Freund hatte mir Celle wärmstens empfohlen. Dass es die Stadt trotzdem nicht auf meine Agenda geschafft hat, ist schlicht und einfach darauf zurückzuführen, dass ich in Hameln und Hildesheim bereits viele tolle Fachwerkensembles zu sehen bekommen hatte und ich stattdessen lieber nach Hamburg wollte, eine Stadt, mit einer ganz anderen Optik und Atmosphäre.

 

Nachdem es mich aufgrund der Staus sowieso bis vor die Tore von Celle verschlagen hat, schlendere ich natürlich mal durch die Stadt. Ohne Plan und ohne Infos aus dem Internet. Quasi kein Internet-Empfang. Wie im tiefsten Simbabwe.

 

Auch hier wunderschöne Fachwerkensemble. Der Unterschied zu Hildesheim und vor allem Hameln ist der, dass die Innenstadt mit ihren Fachwerkhäusern auch die ganzen Geschäfte beherbergt, also auch heute noch das Ortszentrum ist. Die Häuser sind entsprechend den Bedürfnissen der Geschäftsleute angepasst und es ist viel mehr los, als in den beiden anderen Orten. Besonders schön das Ensemble um die Stadtkirche St. Marien und das Alte Rathaus.

 

 

Der XXL-Eisbecher am Nachbartisch

 

Nach einem Mittagessen in Form eines Walnusseisbechers geht es weiter in Richtung Stau. Apropos Walnusseisbecher: Es gab diesen Eisbecher in einer kleinen und einer großen Version. Im Gegensatz zu mir entschied sich die Dame am Nachbartisch für die große Variante. Ich habe es mit meinen 1,92 gerade so geschafft, den Löffel oben in den Becher zu stecken und das Eis rauszulöffeln. Meine Nachbarin hat schnell kapituliert und den Becher auf den Boden gestellt...

 

 

Alle Wege führen nach Rom, aber keiner nach Hamburg

 

Irgendwann bin ich dann – oh Scheuer hilf! - doch noch in meinem Hotel angekommen. So ganz sicher war ich mir da nicht, auch deswegen, weil ich wegen einer Baustelle 450 Meter vor dem Hotel noch einen 6 km-Umweg fahren musste. Entgegen der Überschrift gibt es offenbar zumindest einen Weg nach Hamburg...

 

So helft doch endlich mal einer dem Scheuer!

 

-

 

Speicherstadt

 

Das Ameron liegt günstig für die Erkundung der Speicherstadt. Musical-, Konzert- oder Theaterkarten hätte ich Monate vorher ordern müssen. Ein Ding der Unmöglichkeit, da ich vor zwei Wochen noch gar nicht wusste, dass ich in Hamburg sein werde. Umso mehr freue ich mich, dass es mit dem Miniatur-Wunderland geklappt hat. Ich habe eine Eintrittskarte für 22 Uhr ergattert.

 

 

Kehr Wieder Spitze

 

Vorher schlendere ich noch durch die Speicherstadt und lande schließlich in einem Strandkorb in Strickers Kehr Wieder Spitze, ganz vorne an einer Halbinsel mit tollem Blick auf den Niederhafen und die Cap San Diego.

 

Stippvisite nach Rom...

... und nach Norwegen.

 

Miniatur Wunderwelt

 

Nach einem leckeren Essen, natürlich draußen, geht es schließlich zur Miniaturwelt. Ich könnte jetzt viel schreiben. Stattdessen nur ein Wort: Wahnsinn!

 

Greta und die Eisschmelze.

 

Schade, so einen Geldautomaten könnte ich auch mal brauchen.

 

Familie Müller hat sich einen neuen Fernseher zugelegt. So einen richtig großen. Und was läuft? Alice im (Miniatur-) Wunderland mit Peter B. in der Hauptrolle.

 

Mord und Totschlag gibt es wohl überall.

 

O.k., ein paar Details müssen doch noch sein. Was hier technisch und mit viel Detailverliebtheit umgesetzt wurde bzw. weiterhin umgesetzt wird, übersteigt schon fast meine Vorstellungskraft. Auch als Besucher ist man gefordert, nicht den Blick für die Details zu verlieren, aber trotzdem auch das große Ganze wahrzunehmen, egal ob im Wilden Westen, in Hamburg, in Kiruna oder in den Alpen. In regelmäßigen Intervallen wird es Nacht im Miniatur Wunderland. Dann schaut alles gleich ganz anders aus.

 

 

Die Elphi.

 

Die Kehr Wieder Spitze: Donnerkeil, mein Platz ist aber schnell wieder belegt.

 

Apropos Details: Beim Hamburg-Diorama darf natürlich die „Elphi“ nicht fehlen, die Elbphilharmonie. Und wo die Elbphilharmonie ist, ist auch eine Landzunge weiter die Kehr Wieder Spitze, also der Ort, wo ich gerade gegessen hatte. Wahnsinn, das ging aber schnell, ich bin kaum eine halbe Stunde fort und schon ist mein Platz wieder besetzt.

 

Spät, aber versöhnt, komme ich ins Bett.

 

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Rund 300 Kreuzfahrtschiffe gibt es weltweit. Gerade einmal gut zehn davon sind aktuell unterwegs, ohne Buffet, ohne Landgänge. Dazu zählt auch die MS Europa.

 

 

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