Huaraz

Von Barranca über Paramonga nach Huaraz

 

 

Das Reich der Chimu

 

Unweit der modernen Stadt Paramonga liegt die südlichste Festung des Chimu-Reiches mit gleichem Namen. Es handelt sich um einen Hügel, der mit einer Ringmauer befestigt ist. Hier besiegten die Inka Ende des 15. Jahrhundert den letzten Chimu-Herrscher. Die Schlacht muss erbittert geführt worden sein, wie die vielen Gräberfelder zeigen.

 

 

Die Anlage ist gut erhalten und wirkt imposant, nicht zuletzt, weil ringsum viele weitere befestigte Hügel erkennbar sind. Wir haben die Anlage ganz für uns alleine. Die Festung steht mitten in der Wüste, dank Bewässerung war (und ist) aber Landwirtschaft möglich.

 

Welterbekandidat "Lomas-System an Perus Küste"

An der Küste ist es staubtrocken, außer an rund 100 "Nebeloasen" mit nebelbewässerter Vegetation auf ca. 2.800 km Länge. Diese Lomas sind Teil der UNESCO-Tentativliste.

 

 

Von Null auf 4.000

 

Gut, dass wir nicht direkt am Meer übernachtet haben. Noch besser, dass mein Zimmer im 4. Stock lag und mein Bett so summa summarum 30 Meter über dem Meeresspiegel lag. Dadurch konnte ich mich doch ein ganzes Stück akklimatisieren, bevor es über den 4.100 Meter hoch gelegenen Lago Conococha ins 3.090 Meter hoch gelegene Huaraz geht, am Rio Santo gelegen, der in Richtung Pazifik entwässert. Ja, in Bolivien und vor allem im Ladakh war ich schon höher oben, aber ich nie habe ich mit ständiger Bodenhaftung einen derartigen Höhenunterschied in so kurzer Zeit zurückgelegt.

 

 

Wo das Chillen erfunden wurde

 

Auf dem Weg ins Gebirge chillen wir erst einmal. Aber so richtig! Und Würze bringen wir auch gleich noch mit rein. Schließlich fahren wir an endlosen Feldern vorbei, wo der Chili zum Trocknen ausgelegt wird. Kim, eine unserer Mitreisenden, mag es so richtig scharf, sie fühlt sich wie im Himmel auf Erden (auch wenn die rohen, nicht getrockneten Chili noch recht mild sind).

 

 

Sensationelle Fahrt in die Berge

 

Was für eine Fahrt hier hoch! Die Straße legt Entfernungen eher horizontal als vertikal zurück. Ein Highlight der Fahrt ist zweifelsohne der Blick vom Pass auf den Lago Conococha sowie die Cordillera Negra im Westen des Tales und die Cordillera Blanca im Osten. Links im Blickfeld Berge, die mit dem Quñuqranra (spanisch: Coñocranra) eine Höhe von bis zu 5.187 Metern erreichen und rechts vergletscherte Berge, die im höchsten Berg Perus, dem Waskaran (spanisch: Huascaran) 6.768 Meter erreichen. Die Berge im Osten sind nicht nur höher, dank der feuchten Luft, die aus dem Amazonasbecken hochsteigt, schneit es dort auch mehr.

 

By the way: Wir waren uns vor Ort einig, dass der Name "Cordillera Verde" für die Berge im Westen besser passen würden, so grün wie sie sind...

 

 

Das neue "runter"

 

Unser Hotel, das unter Schweizer Führung stehende Andino Club Hotel, ein ganzes Stück über dem Zentrum von Huaraz gelegen, ist eine Offenbarung.

 

Bevor ich das Hotel genießen kann, muss ich aber erst mal runter in die Stadtmitte. „Runter“ bekommt in über 3000 Metern Höhe eine ganz neue Bedeutung! Blöderweise hatte ich keinen Hut aus Deutschland mitgenommen. Irgendwas vergisst man halt immer. Ohne Kopfbedeckung geht hier aber gar nichts!

 

 

Shoppen im "Gun Store"

 

Nachdem ich gefühlt alle Klamottenläden zwischen Huaraz und Lima erfolglos abgeklappert habe, lande ich schließlich aus purer Verzweiflung in einem „Gun Store“, wo ich tatsächlich ein Käppi im Tarnlook erstehe. Sonnenschutz gesichert.

 

Abgekämpft lande ich wieder im Hotel, die gut 200 Höhenmeter hauen voll rein! Oben angekommen, treffe ich die anderen, die sich gerade fertig machen, damit wir gemeinsam zum Abendessen gehen. Es geht in ein Restaurant unten im Ortszentrum. Nein!!!

 

Bier in Peru

 

Das Cusqueña ist aus unserer Sicht das beste Flaschenbier Perus, obwohl sich die Brauerei in Besitz von Anheuser-Busch InBev befindet.

 

Besonders lecker das Dorada, ein bernsteinfarbenes Bier. Neben einem hellen Bier (Roja)  gibt es auch ein dunkles (Negra) und ein Weizenbier (Trigo).

 

In Peru gibt es aber auch verschiedene Microbreweries, wohl gleich drei davon in Huaraz.

 

Eine davon ist die Sierra Andina-Brauerei, das Bier wird in dem trivio Café Restobar ausgeschenkt, da wo wir nach meinem Shoppen im "Gun Store" waren.

 

Wer vor Ort ist: Dort gibt es nicht nur 1A Bier und hervorragendes Bier, sondern auch erstklassigen Kaffee.

Foto: Sierra Andina Brauerei

 

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© Peter Belina