Karajia

 

Die Wolkenkrieger bleiben hinter der Festungsmauer

 

Heute sollte eigentlich Kuelap auf dem Programm stehen, nicht nur für mich DER Auslöser für diese Reise. Leider ist vor ein paar Tagen eine Mauer eingestürzt, sodass die Anlage bis in den Juni hinein gesperrt bleibt. Sch...eibenkleister!

 

Längst wird Kuelap als zweites Machu Picchu bezeichnet, auch wenn eine andere Kultur für diese Festung verantwortlich ist, die Chachapoya. Diese haben neben Kuelap auf 3.100 Metern hoch über dem Tal noch weitere Festungen und Städte hoch über den Wolken errichtet, weshalb man sie auch als "Wolkenkrieger" bezeichnet. Ab dem 9. Jahrhundert errichtet dieses Volk etliche Fürstentümer, erst 1470 gelingt es den Inka, dieses Volk zu besiegen. Wirklich unterworfen wurden die Chachapoyas aber nie.

 

 

Als Alternative bietet uns unser Reiseveranstalter einen Panoramablick auf die Anlage an. Ein schlechter Scherz, wie sich herausstellen sollte, denn letztendlich standen wir 200 bis 300 Meter entfernt knapp 50 Meter unterhalb der Mauer und schauten etwas belämmert hoch. Eine inadäquate Alternative, wie auch unsere Reiseleiterin unumwunden feststellt.

 

 

Lässt sich Revash noch mal toppen? Ja, mit Karajia!

 

Wir trösten uns mit dem Besuch der unglaublichen Sarkophage von Karajia. Auch diese wieder hoch oben in den Felsen. Wie schon in Revash fragt man sich, wie die dort oben hingebracht wurden. Erst in den 1980ern entdeckt, wurden die sensationellen Funde von Karajia 1985 der Weltöffentlichkeit vorgestellt.

 

 

Es handelt sich hier um Mumien in Hockstellung. Mit ihren Gesichtern und ihren Formen ähneln sie den Rapa Nui der Osterinseln. Einige der Sarkophage finden sich in Museen, etliche befinden sich aber auch noch am Originalfundort.

 

 

Übrigens: Um einen Eindruck von der Größe der Sarkophage zu erhalten – oberhalb findet ihr einen Totenschädel.

 

 

Auch diese Anlage wieder unglaublich und absolut spektakulär.

 

 

Nicht schon wieder zu kurze Steigbügel!

 

Auch hier bringen uns Pferde wieder in die Nähe der Sarkophage. Während ich gestern den Eindruck hatte, dass mein Pferd gut gepflegt und respektiert wurde, sah das heute ganz anders aus. Da die Steigbügel auch heute wieder viel zu kurz waren, hatte ich ganz auf sie verzichtet. Die Herausforderung war es nun aber, mich mit dem Fuß rechtzeitig abzustoßen, bevor derselbe zwischen Pferd und Mauer zermanscht wird.

 

 

War der gestrige Weg zu den Begräbnisstätten eine Mischung aus Pferdeäpfeln und glitschigem Lehm und beim ständigen Auf und Ab fast unkalkulierbar, ist der Weg heute zwar auch wieder steil und fordernd, aber weitgehend trocken. Ich entscheide mich deshalb, den Rückweg zu Fuß anzugehen. Ich werde unangefochtener Sieger in der Kategorie „Zwei Beine“, war allerdings auch der einzige Starter im Feld.

 

 

Chachapoyas: Schönste Stadt der Reise

 

Abends kommen wir im 2.200 Meter hoch gelegenen Chachapoyas an, wo wir die kommenden Tage wohnen sollten, auch diesmal wieder mitten im Zentrum in einem historischen Gebäude, das früher mal zum Tabaktrocknen genutzt wurde. Obwohl es eine der kleinsten Städte auf unserer Rundreise ist, handelt es sich mit Abstand um die vitalste und wohl auch die schönste. Das sollten wir in den kommenden Tagen noch ausnutzen. Natürlich setzen wir unsere Tests auf der Suche nach dem besten Pisco Sour des Landes fort. Hicks!

 

 

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© Peter Belina