Dana & Petra

Dana: Überraschungen hinter jeder Ecke

 

Als ich dann in der Nacht um die Ecke biege, öffnet sich zu unseren Füßen ein fantastisches Panorama. Aber Stopp, erst einmal zwei Schritte zurück!

 

 

Als eine ordentliche Straße gebaut wurde, haben die Einwohner das alte Dorf Dana verlassen und sich ein paar Kilometer weiter im neuen Dorf direkt an der Straße niedergelassen. Das alte Dorf verfiel.

 

 

Mit den Wandertouristen, die in diese Gegend kamen, hat sich das nun wieder schrittweise geändert. Kleine Hotels eröffneten, Restaurants oder auch Treckingagenturen. Die Bevölkerung profitiert vom Naturreservat.

 

 

Das alte Dorf liegt oberhalb des Wadi Dana. Von dort oben hat man einen wunderbaren Blick. Unser Guide erwartet uns bereits und führt uns durch Schluchten, klettert mit uns hoch auf Felsen.

 

 

Plötzlich kommt uns ein Esel im vollen Galopp entgegen, mit einem dearrangierten Geschirr. Kurz danach einige Hunde und schließlich einige Schafe und der Schäfer selbst. Der schnappt sich zwei der Hunde, als er von uns hört, dass der Esel ausgebucht ist. Die anderen Hunde bewachen derweil die Schafe, die tatsächlich stehen bleiben und sich keinen Meter weiter bewegen.

 

 

Nach der Wanderung wartet in einem der Häuser ein leckeres Mittagessen auf uns.

 

 

Petra: Der Wow-Effekt hinter der Kurve
 

Der Weg geht durch eins schmale Schlucht, den Siq. Tausende von Kerzen markieren den Weg. Die Schlucht schlängelt sich durch das Gebirge. Es ist Vollmond, davon merkt man hier unten aber nichts. Die Felsen links und rechts sind dafür viel zu hoch. An verschiedenen Stellen sieht man noch die uralten Bewässerungsanlagen der Nabatäer. An anderen Stellen spürt man das Jahrtausende alte Kopfsteinpflaster.

 

 

Und dann plötzlich, nach etwa einer halben Stunde, erhasche einen ersten Blick auf das "Schatzhaus"! Eine Begräbnisstätte, komplett aus den Felsen herausgehauen! Einfach nur unglaublich. Zu Recht wurde Petra am 07.07.07 zu einem der "neuen" sieben Weltwunder gewählt, zusammen mit dem Taj Mahal oder Machu Picchu. By the way: 22 Millionen der rund 100 Millionen Stimmen entfielen damals auf Petra.

 

An der Abstimmung wurde durchaus Kritik laut, etwa als bekannt wurde, dass Spanien 600.000 Euro in eine Werbekampagne für die Alhambra investiert hat oder der brasilianische Präsident seine Mitbürger aufgefordert hatte, "richtig" zu wählen. Das erklärt vielleicht auch, wie es die Erlöserstatue Christo Redentor in Rio de Janeiro in diese Liste geschafft hat. Wir waren uns vor Ort einig, dass dieses Bauwerk - bei allem Respekt - nicht an die anderen herankommt. 

 

 

Natürlich bin ich nicht der einzige hier. Ich bekomme einen Platz ganz hinten. Vor mir Tausende anderer Besucher (auf die kann ich gerne verzichten) und Tausende von Kerzen (auf die nicht), neben mir ein leicht schräg stehendes Infoschild (auf das ich auf keinen Fall verzichten will, da ich hier die Kamera ablegen und in einem idealen Winkel mit Selbstauslöser fotografieren kann).

 

 

Sagen wir mal so: Beim Programm gibt es noch Luft nach oben. Entscheidend ist aber der Blick auf das Schatzhaus. Durch die Kerzen, aber auch durch den Vollmond wird das Gebäude beschienen. Ein Raunen geht durch die Menge, als am Ende - als die ersten schon weg sind - die Scheinwerfer angehen.

 

 

Als Aufbruchstimmung herrscht, öffnen die kleinen Cafés. Ich bestelle mir eine Cola, suche mir einen schönen Sitzplatz mit 1A-Blick auf das Schatzhaus und schaue den Mitarbeitern zu, die anfangen, alles wegzuräumen. Ich bin schließlich einer der letzten, die gehen.

 

 

30 Dinar (100 Euro = 78 Dinar) für dieses Spektakel sind nicht gerade preiswert, zumal das Tagesticket auch schon 50 Dinar kostet (für Gäste ohne Übernachtung sogar 90 Dinar, etwa für die Kreuzfahrtschiffe). Aber der Aufwand ist schon enorm, schließlich wollen dreimal die Woche einige Tausend Kerzen angezündet und aufgestellt sowie etliche Teppichböden ausgerollt werden.

 

Apropos Ticket: Ein Nachtticket bekommt man nur, wenn man nachweisen kann, dass man ein Tagesticket hat. Blöd nur, dass ich mein Ticket erst morgen früh bekomme. Beim Kauf genügt schließlich die Vorlage des Tourenverlaufs. Ach ja, dem Personal an der Kontrolle war es sch...egal, ob ich da was habe. Die wollten nur mein Ticket für "Petra by Night".

 

Unser Hotel Edom liegt ideal, nur wenige Meter vom Eingang weg. Und das ist gut so, der Rückweg bergauf durch den Siq zieht sich...

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© Peter Belina