Wanderung: 16 oder 1,6 Kilometer?
Heute steht eine kleine 16 Kilometer-Wanderung auf dem Programm, den Prerower Strom entlang an der Meiningen-Brücke vorbei hoch nach Zingst. Witzigerweise startet der Wanderweg gleich hinter dem Haus. So weit, so gut. Der Weg hat nur einen Haken: Er ist nicht ausgeschildert. Im Wanderführer heißt es: „Hier beginnt rechts ein schmaler Pfad auf einem niedrigen Damm; es gibt keine Markierungen, deshalb muss man die Augen etwas offen halten. Hat man aber den Beginn des Pfades erst einmal gefunden, gibt es keine Probleme mehr.“ Die Aussage „keine Probleme mehr“ ist relativ.
Machete im Auto liegen gelassen
Den Einstieg habe ich gefunden, denke ich jedenfalls. Nur leider ist der Weg nach etwa einem Kilometer so zugewachsen, dass ich da keinen Durchgang finde. Meine Machete habe ich blöderweise im Auto liegen lassen.
Drei Bilder von Walter Libuda - Drei-Tage-Vierel
Da, wo es schon vor gut 100 Jahren die Künstler hinzog
Also gut, Plan B ist gefragt. Ich fahre rüber nach Ahrenshoop, dem wohl schönsten, aber auch vollsten Ort der Halbinsel. Eine schöne Mischung aus liebevoll restaurierten Fischerkaten und schnuckligen Strandvillen erwartet mich. Kein Wunder, dass es dieser Ort vielen Künstlern angetan hat. Ab Ende des 19. Jahrhunderts wurde Ahrenshoop zu einem Zentrum impressionistischer Landschaftsmaler. "Übernachtung gegen Bilder", diesen Deal haben früher viele gemacht. Dürfte heute schwierig werden.
Walter Libuda: Drei-Tage-Vierel
Spannendes Kunstmuseum
10 Euro kostet der Eintritt ins Kunstmuseum. Die acht Leute, die vor mir stehen, sind alle so fassungslos über diesen Preis, dass sie kopfschüttelnd und schimpfend wieder rausgehen.
Hugo Richter-Lefensdorf: Ahrenshooper Köpfe (um 1904)
Hat einen Vorteil: Das Museum bleibt schön leer. Gemälde von Anne Gerresheim, Louis Douzette oder Carl Malchin sind hier ausgestellt, aber natürlich auch welche von Paul Müller-Kaempff, durch den ja Ahrenshoop überhaupt erst zu einem Zentrum der Malerei wurde.
Carl Malchin: Winterlandschaft mit Eisläufern (um 1890)
Doch, dieses Museum sollte man unbedingt besucht haben, wenn man hier in der Gegend ist.
Ungewöhnliche Kirche
Viele architektonisch interessante oder einfach malerische Gebäude findet man in weiten Teilen des Ortes. Dazu zählt auch die Schifferkirche aus dem Jahr 1951, eine kleine Holzkirche, vorne mit einer Glasfront, das Dach ist dick mit Rohr gedeckt.
Tag ausklingen lassen
Die letzten zwei Stunden bis kurz vor dem Sonnenuntergang genieße ich mit Nichtstun. Ein bisschen Lesen, ein bisschen den Möwen zuschauen, ein bisschen am Caipi schlürfen...
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Tag 16: Von Prerow über Malchow und Ketzin nach Hause
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