17.09.2020
Ich hab den Dreh raus
Inzwischen bin ich ja quasi ein alter Hase und verhalte mich antizyklisch.
Antizyklisch auf die Düne
Gleich nach dem Frühstück im stilvollen Ambiente des Insulaners fahre ich rüber zur Düne. Wir sind gerade mal 12 Passagiere an Bord, die Tagestouristen kommen ja erst später.
Die Düne ist ganz anders als Helgoland. Flach. Sandig. Ohne ständige Einwohner, zumindest menschliche. Wobei es einen Hafen, einen Flughafen, zwei Restaurants, einen Campingplatz und auch einige Hütten gibt zum Übernachten.
Wo geht es hier bitte zur Karibik?
Der Nordstrand mit Blick auf Helgoland und eine Phalanx aus Windrädern, irgendwo weit draußen, ist endlos lang und feinsandig. Bei dem Wetter kommt karibisches Feeling auf. Wenn, ja wenn das Wasser nicht gar so kalt wäre.
Im Landesinneren dominiert die Dünenlandschaft mit ihren Pflanzen. Zwei künstliche Wasserlöcher wurden geschaffen, die bei vielen Tieren sehr beliebt sind.
Gestern Vögel, heute Robben
Am Flughafen mit seinem Restaurant vorbei geht es zum Südstrand. Ganz am östlichen Ende liegen sie, die Kegelrobben. Man soll mindestens 30 Meter Abstand halten, so fühlen sie sich weder bedroht, noch wollen sie mit dem Menschen spielen, trotzdem kann man sie gut sehen.
Nach einem Essen am Strandlokal geht es dann doch noch mal ins Wasser. A...kalt, aber man gewöhnt sich schnell dran.
Rettet Euch: Die Tagestouristen sind da!
Als ich zurückfahren will, kommen gerade zwei vollbesetzte Dünenfähren an. Aha, die Tagestouristen sind schon da. Auch wenn die Insel voll wird, die Zahl der Tagesausflügler hat dramatisch nachgelassen. Waren es in den 1970ern noch gut 800.000 jedes Jahr, sind es jetzt nur noch 300.000. Gleichzeitig hat sich die Einwohnerzahl mehr als halbiert.
Wo geht kein Tagestourist hin?
Die Insel ist trotzdem rappelvoll, als ich zurückkomme. Deshalb geht es erst einmal ins Mare Frisicum. Whirlpool und Saunen sind dicht, bleibt nur das Schwimmbecken. Das habe ich fast die ganze Zeit für mich alleine. Zuletzt im Schwimmbad war ich in Hameln am Anfang der Tour mit dem 5 Meter-Becken, diesmal habe ich sogar ein 25-Meter-Becken. Also Nachholbedarf. Während ich meine 50 Bahnen schwimme, passt die Wasserwacht brav auf mich auf. War bestimmt nicht einfach für den guten Mann, wach zu bleiben, wenn ich monoton hin und her schwimme.
Lecker essen
Danach geht es erst mal zu einem der Cafés im oberen Teil der Insel. Gestern hatte ich einen Tisch bei Rickmers reserviert. Kostet ein paar Euro mehr, ist es aber wert. Das Hauptgericht, ein leckerer Dorsch in Senfsauce ist schon lecker, aber die Nachspeise ist einfach genial: Eine Creme Catalan mit Tonkabohneneis. Seit mir eine Kollegin mal welche zum Geburtstag geschenkt hat, stehe ich da drauf.
Ich fürchte, 50 Bahnen waren nicht genug...
Tag 9: Von Helgoland nach Lübeck
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