Huántar

Von Huaraz nach Chavin de Huántar

 

 

Ist hier schon der Amazonas, oder was?

 

Heute geht es wieder hoch hinauf in die Berge. Die Fahrt ist abermals absolut spektakulär. Es geht auf 4516 Meter hoch, dort trennt uns der Kahuish-Tunnel vom nächsten Tal. Dahinter eine wunderschöne Hochebene mit einem größeren See. Von dort aus schlängelt sich ein kleiner Bach, der Rio Mosna, weiter runter ins Tal, der die paar Kilometer bis Chavín de Huantár enorm an Kraft gewinnt. Ein "paar" Kilometer weiter unten fließt der Strom in den Amazonas, der seinerseits wieder ein paar Kilometer später in den Atlantik mündet. Kaum zu glauben, was aus so einem harmlosen Bach mal wird.

 

 

Auch hier erwarten uns – viele, viele Serpentinen später - erneut ein paar Ruinen. Aber nicht irgendwelche, sondern das Zeremonienzentrum einer der ersten Zivilisationen Perus. Selbstverständlich ein Weltkulturerbe.

 

Weltkulturerbe Chavín

Gerade einmal elf Weltkulturerbestätten gibt es laut UNESCO-Homepage in Peru. Erstaunlich wenig. Die Anmeldung eines Weltkulturerbes ist aber halt auch teuer, nicht zuletzt aufgrund des enormen bürokratischen Aufwandes. Ach ja, die liebe Bürokratie!

 

Ältestes Steinbauwerk Perus

 

Chavín der Huantár ist wohl einer der faszinierendsten Kultorte Perus. Dieser Ort in 3.200 Metern Höhe besteht aus zwei Teilen: den tempelartigen Gebäuden über und den vielen Gängen unter der Erde. Die ganze Anlage ist in Richtung Osten ausgerichtet, in Richtung Urwald.

 

 

Zunächst einmal geht es in das interessante Museum, das einen guten Überblick gibt. Dort sind unter anderem die vielen steinernen Köpfe ausgestellt, die früher mit Zapfen in den Mauern befestigt waren. Dort saßen sie auch Jahrhunderte fest und stabil, bis 1993 das große Hochwasser kam. Dargestellt sind Menschen und Tiere mit von Halluzinogenen verzerrten Gesichtern.

 

 

Die Anlage wurde von etwa 1.200 bis 500 v. Chr. genutzt. Wie so oft bei den präkolumbianischen Kulturen verlieren sich dann die weiteren Spuren. Wer weiß, vielleicht gab es damals klimatische Änderungen, eine Überschwemmung oder die Menschen wurden von einem anderen Stamm unterworfen... Möglichkeiten gibt es viele.

 

 

Was man aber weiß: Aktuell gilt der wehrhafte Tempelkomplex als ältestes Steinbauwerk Perus. Aktuell deswegen, weil gerade in Perus Norden zuletzt viele neue Ruinen entdeckt werden.

 

 

Dort oben bekommen wir auch endlich ein Lama zu sehen. Die werden leider auch immer seltener, für die Bauern ist die Haltung von Kühen, Schweinen oder Schafen einfach lukrativer.

 

 

Es ist schon dunkel, als wir ins Hotel zurückkommen. Es ist nicht unbedingt spät, geht die Sonne doch bereits kurz nach 18 Uhr unter. Aber der Tag war lang, es geht außerdem immer sehr früh raus. Da ist es angenehm, direkt im Hotel zu essen (Alpakasteak) und an der Bar noch einen Pisco Sour zu schlürfen.

 

Angefangen in Miraflores sollte der abendliche Pisco Sour so etwas wie unser Ritual werden. Wir sind auf der Suche nach dem Lokal, das den besten Pisco des Landes anbietet. YEAH! Der heute war der neue Spitzenreiter, sollte es aber nicht bleiben.

 

Weltkulturerbe Inka-Straßensystem

Gerade einmal 13 Weltkulturerbestätten gibt es laut UNESCO-Homepage in Peru. Erstaunlich wenig. Bei keinem anderen Reiseziel habe ich so viele *****-Sehenswürdigkeiten identifiziert. Bei der Zahl der Weltkulturerbe in Peru ist also zweifellos noch Luft nach oben!

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© Peter Belina