Festung Amberd

Armenien, 28.07.2018

 

Frage an Radio Eriwan:

Ich habe gehört, dass bei uns nicht mehr so viele Betten produziert werden, wie früher. Stimmt das?

 

Antwort von Radio Eriwan:

Im Prinzip ja. Wozu auch? Die Intelligenz ist auf Rosen gebettet, die Aktivisten ruhen sich auf ihren Lorbeeren aus, die Arbeiter, Bauern und Soldaten halten Friedenswacht, der Klassenfeind schläft nicht, und der Rest sitzt.

 

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In the Middle of Nowhere

 

Heute geht es noch mal ins Umland von Eriwan. So ist zumindest der Plan. Leider ist der Plan mit unserem Bus nicht abgesprochen. Der macht schon seit dem vierten oder fünften Tag Sperenzien. Immer wieder mussten wir langsamer fahren oder gar stehen bleiben, weil der Kühler mal wieder kochte. Ich verzichte darauf, die gesamte Zeit zu berechnen, die wir dadurch vertrödelt haben. Diesmal geht aber gar nichts mehr- und zwar in der Mitte von Nirgendwo. Armine, unsere Reiseleiterin, ist ein Schatz und organisiert zwei Handvoll CCCP-Eis. Sie weiß halt, was wir brauchen!

 

Vor unserem Liegenbleiben besuchen wir noch das Kloster Saghmossavank, oberhalb der spektakulären Schlucht von Aschtarak gelegen.

 

Heute gibt es Buchstabensuppe

 

Nach einer Stunde kommt ein Ersatzbus und fährt uns weiter in Richtung Buchstabenpark. Dieser widmet sich der armenischen Schrift, die ja eine wichtige Rolle in der armenischen Identität spielt.

 

Wie wir erfahren, gibt es in Armenien zwar Buchstabensuppe, aber mit unseren lateinischen Buchstaben. Hmm. Hört sich nach einer Marktlücke an.

 

 

Ab in die Vertikale!

 

Danach geht es mit dem Bus von der Horizontalen in die Vertikale. Unser Originalbus wäre da nie raufgekommen. Auf rund 2.300 Metern angenehm kühler Höhe liegt die Festung Amberd am Südhang des 4.090 Meter hohen Berges Aragaz. Auch Amberd war mal Hauptstadt Armeniens.

 

 

Egal welche Rolle die Festung mal spielte, ihre Lage ist auf jeden Fall spektakulär. Aber, nicht immer einfach auf ein Foto zu bannen. Aufgrund der recht angenehmen Temperaturen kann man aber schon mal die Straße entlang joggen oder querfeldein laufen für ein Foto. Gesagt, getan.

 

 

Gehen wir ins Museum oder kommt das Museum zu uns?

 

Durch das Liegenbleiben unseres Busses sind wir spät dran. Bei unserer deshalb eher kurzen Mittagspause schlage ich vor, dass wir am späten Nachmittag nicht ins Historische Museum in Eriwan fahren, sondern das Museum mit den drei oder vier interessantesten Objekten zu uns hochkommt. Wäre doch mal ein ganz neuer Ansatz.

 

Na ja, dann halt nicht.

 

 

Am späten Nachmittag kommen wir am Platz der Republik an, im Historischen Museum wartet bereits unsere Museumsführerin. Unglaublich verdichteter Ritt durch 7.000 Jahre Kulturgeschichte! Wir sehen nicht nur 4.000 Jahre alte Kutschen, sondern auch den mit 5.500 Jahren ältesten jemals gefundenen Schuh. Unsere erstklassig deutsch sprechende Museumsführerin macht ihren Job exzellent. Vor allem die ersten 5.000 Jahres des Rundgangs fesseln uns alle. Und zwar richtig! Wow! Bei den letzten 2.000 Jahren lässt unser Interesse dann etwas nach.

 

Schade nur, dass man keine Fotos machen darf, man aber auch im Museumsshop weder Bücher noch Fotos der teilweise spektakulären Ausstellungsstücke kaufen kann. Das ist der einzige Schwachpunkt des Museums.

 

 

Absacker

 

Zu sechst machen wir am Abend Eriwan unsicher. Na ja, zu sechst schaffen wir das natürlich nicht, schließlich sind Tausende unterwegs. Kein Wunder, Abends werden die Temperaturen endlich erträglich. Wir haben aber unseren Spaß, was Gutes zum Essen gibt es auch, außerdem einen schönen Absacker.

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© Peter Belina