Trujillo

Von Huaraz über Cerro Sechin nach Trujillo

 

 

Heute geht es wieder zurück an die Küste, über Cerro Sechín nach Trujillo. Es wartet wieder eine extrem lange Fahrt auf uns. Zunächst einmal geht es hoch in die Berge, diesmal in die Sierra Negra, auf immerhin 4.204 Meter hinauf. Es ist stark bewölkt heute, die Sonne hat heute meist keine Lust auf uns, sie wird anderweitig gebraucht.

 

 

Cerro Sechín: Fast 4.000 Jahre alt!

 

Als wir in Cerro Sechín ankommen, sind wir wieder fast auf Meereslevel. Entdeckt und ausgegraben wurde die Anlage vom peruanischen Archäologen Julio C. Tello, ohne Zweifel ein extrem fleißiger Mann, der wohl auch die nötige Fantasie besaß, an den richtigen Orten zu graben, und zwar nicht nur hier in Cerro Sechín. Seit 1937 wurde unter anderem ein 38 x 38 Meter großer Hauptbau freigelegt.

 

Beeindruckend diese Reliefplatten, es sollen über 300 sein, einige bis zu 300 Tonnen schwer.

 

Wer war Señor C. Tello?

 

Manchmal ist es echt spannend, sich auch mal etwas näher mit den Personen zu befassen, die einem auf einer Reise "begegnen".

 

Tello, 1880 in Huarochirí geboren, war Mediziner, Anthropologe und Archäologe. Der "Vater der peruanischen Archäologie" war indigener Abstammung, entstammt einer Bauernfamilie und wuchs in einem Haushalt auf, in dem Quechua gesprochen wurde, die alte Sprache der Inka.

 

Ich kann mir vorstellen, dass er in einer Gesellschaft, die damals (und wohl auch noch heute) extrem stark von einer spanischen Oberschicht geprägt war, unglaublich viel Gegenwind ausgesetzt war.

 

Mehr Informationen bei Wikipedia.

 

 

 

Ich bin immer wieder fasziniert von den Fähigkeiten und Errungenschaften dieser frühen Kulturen. Die Anlage entstand zwischen 1.800 und 1.300 vor Christus.

 

 

Die Darstellungen sind recht brutal, so sieht man etwa, wie die Sieger über abgehackte Köpfe oder Gliedmaßen marschieren.

 

Wie bei den meisten anderen peruanischen Kulturgütern trifft man auch hier Archäologen bei der Arbeit

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Einige abgehackte "Körperteile" sollten kurze Zeit später bei uns auf dem Teller landen, sei es in Form von Ceviche, Fisch, Garnelen oder anderem Meeresgetier. Besonders sauber war es in dem Lokal vielleicht nicht, mörderisch war auch die Klimaanlage. Freiwillig ziehe ich bei 35 Grad keinen Pullover an und ein Käppi auf. Das Essen aber war unglaublich lecker!

 

Übrigens: Ceviche ist quasi die nächste Verwandte von Sushi. Hier wird der frische rohe Fisch allerdings vor dem Verspeisen in Limettensaft eingelegt, was den Fisch zarter macht.

 

Ich habe mich für die frittierten Garnelen entschieden,

 

 

Die Fahrt am Meer entlang nach Trujillo sollte noch lang werden, richtig lang, da man in Peru auch auf der Panamericana nicht wirklich schnell vorankommt.

 

Wunderschön das Licht des späten Nachmittags und der Sonnenuntergang über dem Pazifik.

 

Gar nicht so schön dagegen die Müllberge, die uns immer wieder die Sicht versperren auf den Pazifik und die oft genug auch von den Wellen davongespült werden.

 

 

Nachts in Trujillo

 

Es ist schon ein paar Stunden dunkel, als wir in Trujillo ankommen. Für einen kurzen Rundgang reicht meine Zeit noch, bevor wir uns auf ein Bierchen und einen Pisco Sour treffen. An der Plaza de Armas erwarten mich neben der Kathedrale noch etliche Häuser in Kolonialarchitektur, die meist nur aus einem Erdgeschoss bestehen. Klasse, dass unser Hotel gerade einmal 100 Meter vom zentralen Platz entfernt liegt.

 

Welterbekandidat "Historisches Zentrum von Trujillo"

In der "Tentativliste", also der Liste der Welterbekandidaten ist Trujillo bereits seit 1996. Weitere Infos auf der Homepage der UNESCO.

 

 

1553 von Francico Pizzaro gegründet, hat die Stadt im Laufe der Jahre mehrere schwere Erdbeben überstanden und ist heute die viertgrößte Stadt Perus.

 

O.k., 5x Pisco Sour bitte!

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© Peter Belina