Wings of Tatev

Armenien, 20.07.2018

 

Frage an Radio Eriwan:

„Darf ein kleiner Parteifunktionär einen großen Parteifunktionär kritisieren?“

 

Antwort:

"Im Prinzip ja, aber es wäre echt schade um den kleinen Parteifunktionär.“

 

Auf Party gewesen?

 

Am Morgen blicke ich in etliche verschlafene Gesichter. Auf Party war keiner, aber auf der Sonnenseite des Hotellebens. Ich war offenbar, nicht der einzige, der keinen Schlaf gefunden hat.

 

 

Per Hängebrücke ins Höhlendorf

 

Am Morgen geht es erst einmal in das etwa 1950 verlassene Höhlendorf Khndzoresk. Zunächst geht es Hunderte von Treppen nach unten, dann über eine abenteuerliche Hängebrücke über die Schlucht und dann insgesamt zwei Stunden lang den Berg nach oben, vorbei an unzähligen verlassenen Höhlenwohnungen, einer Bäckerei, dem Dorfbrunnen und einer Kirche ins neue Dorf Khndzoresk, wo unser Bus wartet. Ob es sich in dem neuen Dorf wirklich um so viel besser lebt als in den kühlen Höhlen: Ich weiß es nicht.

 

 

Zum Kloster am Rande des Nichts

 

Aufgrund seiner Abgeschiedenheit wird das Kloster Tatev auch das Kloster am Rande des Nichts bezeichnet. Das hat sich in den vergangenen Jahren aber grundlegend gewandelt, heute liegt das Kloster von Tatev mindestens im Mittelpunkt des Nichts. Schließlich führt die längste Seilbahn der Welt, der „Flügel von Tatev“ auf einer Länge von 5.752 Metern zum Kloster hoch oder besser gesagt, rüber. Es geht erst einen Hang runter, dann über eine Kante und über ein tiefes Tal hoch zum Kloster.

 

 

Das Kloster ist wieder ein Paradebeispiel für die Architektur armenischer Klöster. Ärger am Bau gibt es auch in Armenien: Die eine Kirche geht über zwei Ebenen. Die zweite Ebene erreicht man von außen über einen Treppenaufgang. Dort wurde ein Geländer neu errichtet, ca. 20 Zentimeter hoch und nur aus drei dünnen Seilen bestehend. Der Bauherr verweigerte, als ich hochstieg, gerade sicher zu Recht die Abnahme, für mehr Sicherheit sorgt diese Baumaßnahme sicherlich nicht.

 

 

Ohne die Flügel von Tatev direkt ins Café-Paradies

 

Wir haben anschließend etwas Freizeit und machen uns auf die Suche nach einem Café, schließlich hatten wir alle nicht zu Mittag gegessen. Und wir haben wieder einen Volltreffer gelandet. Wir sitzen auf einer urgemütlichen Terrasse, sehr schön dekoriert, mit einem wunderbaren Blick auf die Berge, werden mit erstklassigem Kuchen verwöhnt (Oh Mann, ich kriege beim Schreiben schon wieder so richtig Appetit!) und mit türkischem Kaffee oder Tee. Ich entscheide mich für einen Tee, der vor meinen Augen im Garten frisch gepflückt wird. Wow, der schmeckt!

binmalebenweg: Reiseblogs - Reisereportagen - Reisetagebücher

Druckversion | Sitemap
© Peter Belina