Sonntag, 22. September 2024
San Cristóbal – Santa Cruz
Heute geht es in aller Herrgottsfrühe raus, bereits um 7 Uhr soll unsere Fähre ablegen. Unser netter Hotelier ist für uns früh raus und hat uns ein kleines Frühstück vorbereitet. Adios, ich habe mich in diesem kleinen Hotel mit seinen vielen Designelementen echt wohlgefühlt.
Ein Wagen bringt unsere Koffer zum Fährhafen, um 5:30 Uhr marschieren wir los. Zum Hafen ist es zwar nicht allzu weit, wir müssen aber erst noch durch entsprechende Kontrollen. Zunächst checken wir uns sozusagen aus, es muss schließlich sichergestellt werden, dass nicht jemand einfach im Paradies zurückbleibt. Unser Gepäck wird auch noch mal gecheckt, nicht, dass jemand was vom Paradies mitnimmt.
Der Kapitän gibt Vollgas, wir lassen San Christóbal schnell hinter uns. Fahrplanmäßig sollten wir um 9:30 Uhr ankommen, wir sind fast 30 Minuten schneller dank der ruhigen See.
Nach einem kurzen Einchecken im Hotel geht es weiter zur Charles Darwin-Forschungsstation. Dort erfahren wir viel Interessantes und Wissenswertes über die Inseln. Vor der Anlage sehen wir unseren ersten Meeresleguan. Bin mir ehrlich gesagt nicht so ganz sicher, ob der echt ist oder doch aus Gummi. Quasi als Demonstrationsmittel für Touris. Veronica weist darauf hin, dass sich Leguane nur kurz im Meer aufhalten können, weil sie sehr schnell auskühlen. Und da! Ich hab’s genau gesehen: Ein Lid hat sich bewegt. Also doch keine Gummiente, pardon, kein Gummileguan.
In der Anlage bekommen wir auch etliche Schildkröten zu sehen, die dort aufgepäppelt werden. Das macht uns Appetit auf mehr. Wir beschließen gemeinsam, ins Hochland zu fahren, auf der Suche nach ein paar der richtig großen Schildkröten.
Die Taxifahrer unten in Puerto Ayora wissen immer, wo die sich gerade rumtreiben. 40 Kilogramm Grünzeug am Tag verschlingt so ein ausgewachsenes Exemplar. Das bedeutet: Auch wenn so eine Schildkröte vielleicht nicht so schnell ist, sie kommt rum. Sie frisst sich quasi einmal durch die Insel.
Dort, wo die Schildkröten unterwegs sind, brauchen Landwirte nichts anzubauen, futtern die Schildkröten eh weg. Als kleinen Ersatz erhalten die Landwirte, auf deren Areal die Schildkröten unterwegs sind, 3 US-$ je Besucher. Meist bieten sie auch noch Kaffee, Getränke und kleine Snacks an.
Schon vor der Hazienda sehen wir die ersten Schildkröten. Echte Riesen-Oschis. Aber warum lassen wir die alle links liegen??? Weil es erst mal zu einem Lava-Tunnel geht. Die Galápagos-Inseln sind sehr jung, zumindest geologisch gesehen. Auf den Inseln gibt es 21 Vulkane, 13 davon gelten als aktiv. Diese Lavaflüsse lassen zuweilen Lava-Tunnel entstehen, viele davon gibt es nicht auf der Welt. Wir aber steigen hinab in die Unterwelt.
Aber eigentlich sind wir ja wegen der Schildkröten hier. Wohin ich schaue, überall Schildkröten, echt große Teile. Vor der fahrt hatte ich gedacht, ich bekomme mal ein Dutzend dieser Tiere zu sehen. Von wegen, die Zahl geht weit in den dreistelligen Bereich hinein.
Menschen sollen wenigstens zwei Meter Abstand halten zu den Schildkröten, um sie nicht zu erschrecken. Kommt man zu nah an sie ran, löst das schnell Panik aus, die Schildkröte versteckt sich unter dem Panzer. Das mit den zwei Metern respektieren wir alle. Manchmal gar nicht so einfach, die sind jaschließlich überall!
Schildkröten gelten ja wirklich nicht als aggressiv. Wenn sich aber zwei Alphatiere über den Weg laufen, können echt die Fetzen fliegen! Da können sich auch Löwenmännchen noch was abschauen.
Auch hier gibt es wieder eine kleine Brauerei mit etlichen echt leckeren Biersorten vom Fass.