Dienstag 17. September 2024
Mindo
Heute gibt es Kolibris zum Frühstück. Nein, nein! Natürlich nicht zum Essen, die 1,6 bis 24 Gramm würden mich echt nicht satt machen. Aber beim Kaffee und Omlett sehe ich gerne den Kolibris zu, die es hier reichlich gibt, in allen Größen und Farben.
Übrigens: Einzelne Kolibriarten leben einer Höhe von bis über 5.000 Metern. Grund sind die Chuquiraga, deren Blüten die Kolibris so mögen. Nachts fällt das Thermometer schnell mal unter Null Grad. Da halten die Vögel dann so eine Art Winterschlaf, bis es am nächsten Morgen wieder wärmer wird.
Ganz schön flink die Kleinen! Die bleiben meist nur ein bis zwei Sekunden an einer Stelle. Dann geht es 30 Zentimeter nach oben oder unten oder links oder vielleicht auch rechts. Und das Procedere beginnt wieder von vorne.
O.k., es wird ein wenig getrickst, es gibt dort Leckerlies für Kolibris und andere Vögel. Die Kleinen mit einer Kamera einzufangen, bleibt aber trotzdem eine Herausforderung.
Auf der Schmetterlingsfarm
Hunderte, nein, tausende Schmetterlinge flattern um mich herum. Schmetterlinge in allen Formen und Farben. O.k., auch wenn dort in der Gegend, im Bergnebelwald, wirklich viele Schmetterlinge unterwegs sind, so viele sind es dann doch wieder nicht.
Wir sind in einer Schmetterlingsfarm. Dort werden sie großgezogen und flattern in zwei großen Hallen umher. In der einen Halle ist die Temperatur wie draußen, in der anderen ist es etwas wärmer und feuchter. Alles sehr bunt, sehr intensiv!
Seilbahn Marke Eigenbau
Sehr intensiv ist auch die Fahrt mit der Seilbahn, Marke Eigenbau. Ein gelber Kasten ein paar Stangen, die verhindern, dass die Passagiere rausfallen. Das Teil hängt an nur einem Seil und hängt locker 100 Meter über der Schlucht.
Der Motor ist aus lauter Ersatzteilen zusammengesetzt. Das Teil ist schnell. Sauschnell. Fünf bis sechs Passagiere haben Platz, vier sitzen, der Rest steht. Mitarbeiter des deutschen TÜV würden Schnappatmung bekommen.
Hier geht es zur Seilbahn-Homepage (externer Link).
Die vielfältigen Pflanzen begeistern immer wieder. Von den über 500 Vogelarten, die hier leben sollen, bekommen wir leider fast keine zu sehen.
Von Schmetterlingen mal abgesehen. Die lassen sich gerne auf Händen, Armen, T-Shirts oder Hosen nieder. Sie lieben meine Schuhe. Wahrscheinlich angelockt vom Salz. Man kommt halt schon etwas ins Schwitzen.
Bei seiner Andenreise hat Alexander von Humboldt entdeckt, dass das Klima und damit auch die Vegetation von der Höhenlage abhängt. Er analysierte, welche Pflanzen in welcher Höhe wachsen und kartierte die Vegetationszonen akribisch genau. Heute, gut 250 Jahre später, sind immer noch viele Wissenschaftler an dem Thema dran. Humboldts damalige Erkenntnisse liefern bis heute wichtige Grundlagen zum Verständnis des Ökosystems "Gebirge".
Besonders viel zu bieten hat dabei der Bergnebelwald, wo es die notwendige Feuchtigkeit gibt. In der Umgebung von Mindo sind wir in einer Höhenlage von rund 1.500 Meter unterwegs.
Oben erwartet uns ein steiler Anstieg zu einem schönen Wasserfall. Meine Füße fühlen sich dort sauwohl.
Sauwohl fühle ich mich auch in der Sisakuna Lodge.
Und wo treiben wir uns eigentlich rum?
von links oben im Uhzeigersinn: Mindo - Mitad del Mundo - Quito - Lagune de Cuicocha.