Ingapirca

Cuenca binmalebenweg Ein neuer Tag in Cuenca beginnt.

 

Sonntag, 8. September 2024

Cuenca – Ingapirca – Guamote

 

Im kleinen Handwerksstädtchen Gualaceo lernen wir die traditionelle Welt der Ikat-Technik kennen. Hier werden Ponchos und Schals – aber auch Kleider, T-Shirts oder Baseballkappen – gewebt und gefärbt. Mittlerweile hat der Sohn das Geschäft übernommen.

 

Gualaceo IKAT Gualaceo: Bei einem IKAT-Weber

 

Die reine Webzeit, ohne Vorbereiten, Färben usw., kostet ihn etwa zehn Arbeitsstunden. Sein Vater schaffte das sogar in sieben. Aber trotzdem Respekt, dass er sich dafür entschieden hat, das Geschäft weiterzuführen. Alle Farben entstehen übrigens aus natürlichen Zutaten. Beeindruckend: Der Hochzeitsschal seiner Ururgroßmutter ist immer noch in einem Top-Zustand.Und nein, die hat nicht erst vor 90 Tagen geheiratet, sondern vor über 90 Jahren.

 

 

Langsam dürfte es sich herumsprechen, dass eine Gruppe verrückter Deutschen alle Läden leerkauft. Ich kaufe immerhin einen Wollpullover. Einen in der Größe 3XS für meinen Kugelschreiber, damit er nicht friert.

 

 

Ingapirca: Nördlichster Vorposten der Inka

 

Zwischen uns und Ingapirca, unserem nächsten Ziel, sind gleich drei Pässe im Weg. Es geht bis auf 3.567 Meter rauf.

 

Ingapirca: Nördlichster Vorposten der Inka Ingapirca: Nördlichster Vorposten der Inka

In Peru und Bolivien durfte ich viele Hinterlassenschaften der Inka und anderer indigener Völker bewundern, etwa der Chachapoya, der Chimu oder der Moche.

 

Heute geht es zur nördlichsten Kultstätte und Festung der Inka, nach Ingapirca. Eigentlich handelt es sich um eine Anlage der Kanari, von der aber nicht viel übrig geblieben ist. Nach heftigstem Widerstand wurden die Kanari erst 1480 von den Inka unterworfen.

 

Atahualpa wurde am am 26. Juli 1533 hingerichtet, am 24. Juli 1572 war das Inkareich endgültig Geschichte. Dieser Teil Südamerikas wurde also erst sehr spät von den Inka unterworfen.

 

Der Typ links ist übrigens nicht Atahualpa. ;-)

 

Auch hier sind die Trockenmauern so perfekt zusammengesetzt, dass kein Messer in die Fugen passt. Eine Skizze Alexander von Humboldt zeigt, dass 1736 noch viel mehr Steine und Mauern da waren. Leider wurden viele für andere Bauvorhaben entnommen.

 

 

Mit den bekannten Anlagen der Inka und anderer präkolumbianischen Völker kann Ingapirca nicht mithalten, es ist aber schön gelegen, vergleichsweise wenig besucht und strahlt eine schöne Atmosphäre aus. Es ist recht frisch draußen, die heiße Suppe im Nachgang zur Besichtigung kommt uns gerade recht.

 

 

Guamote und das Inti Sisa Guesthouse

 

Weiter geht es nach Guamote, einem der ärmsten Kommunen Ecuadors, unter dem Chimborazo gelegen. Die Existenz dieses Vulkans kann ich weder bestätigen, noch dementieren, die Sicht ist grottenschlecht.

 

 

Dafür ist aber unser Gästehaus klasse. Das Inti Sisa Art Guesthouse ist eine gemeinnützige Initiative, auf den Weg gebracht von zwei Belgiern. Dort gibt es sehr schöne Übernachtungsmöglichkeiten, die vielfältige Kunst wurde von Einheimischen kreiert, Menschen finden dort Verdienstmöglichkeiten.

 

Ein tolles Essen wartet auf uns, aber vorher bereiten wir Kochbananen- und Käse-Empanadas zu, die wir dann im Wohnzimmer zu uns nehmen, wo ein wohlig warmer Ofen brennt. Immerhin sind wir hier auf 3.070 Metern Höhe. Das ist aber auch gut so, schließlich geht es morgen auf den Chimborazo hoch – wenn es ihn tatsächlich gibt. Gesehen habe ich ihn bisher nicht. In den toll gestalteten Zimmern ist es recht frisch, wer will, bekommt aber eine Wärmflasche gestellt.

 

Guamote: Inti Sisa Art Guesthouse Guamote: Das Inti Sisa Art Guesthouse
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